Pädagogische Arbeit

Ganztagesbetreuung

Da unsere Einrichtung eine Tagesstätte mit 35 Ganztagsplätzen und zwei Hortgruppen ist, hat die Ganztagesbetreuung eine besondere Bedeutung. Den Kindern, die den ganzen Tag bei uns sind, möchten wir eine möglichst heimische Atmosphäre bieten. Deshalb essen die Kinder mit ihren jeweiligen Gruppenerzieherinnen in ihren Gruppenräumen. So können Tischmanieren eingeübt und Gespräche bei Tisch geführt werden. Dabei erzählen die Kinder viele Dinge, die ihnen wichtig sind, und die in der Großgruppe oft unter gehen.
Das Essen wird von zwei Hauswirtschaftskräften täglich frisch zubereitet. Sie beachten Lebensmittelallergien und können auf Wünsche der Kinder eingehen. Es besteht ein intensiver Kontakt zwischen ihnen und den Kindern.

Nach dem Mittagessen gehen einige Kinder schlafen, die anderen beschäftigen sich nun ruhiger. In dieser Zeit haben sie die Möglichkeit sich auszuruhen und zurückzuziehen. Es werden Bilderbücher gelesen, gepuzzelt und die Erzieherin kann dem einzelnen Kind mehr Aufmerksamkeit widmen. Auch am Nachmittag bleiben die Kinder, wenn möglich in ihren Gruppen, besuchen sich aber auch gerne gegenseitig. Später wird noch einmal ein kleiner Imbiss gereicht.

Es ist uns wichtig, dass die Kinder, die viele Stunden bei uns verbringen, sich wohl und geborgen fühlen.

Hortgruppe

Die Hortgruppen sind im Gebäude gegenüber untergebracht. Dieses Gebäude verfügt über zwei Stockwerke in denen die Kinder zu Mittag essen, Hausaufgaben machen und frei ihrer Freizeitgestaltung nachgehen können.

Die Kinder der ersten und zweiten Klassen essen um 12.00 Uhr, die Kinder der dritten und vierten Klassen um 13.00 Uhr zu Mittag. Bei jeder Mahlzeit ist uns wichtig, dass die Kinder Tischmanieren und Umgangsformen einüben. Sie haben die Möglichkeit gemeinschaftlich durch Gespräche den Schulalltag zu verarbeiten. Nach dem Mittagessen beginnen die Kinder mit den Hausaufgaben. Die Erzieherinnen leisten dabei Hilfestellung und kontrollieren diese. Die letzte Verantwortung bezüglich der Vollständigkeit und Richtigkeit liegt bei den Eltern.

Danach können die Schulkinder die Zeit frei gestalten, wobei sie die Möglichkeit haben an Angeboten teilzunehmen. Die Hortkinder können während des Freispiels den Turnraum der Kindertagesstätte benutzen und sich auch im gleichen Außengelände austoben. Somit verlieren sie nicht den Kontakt zu jüngeren Kindern und zu den anderen Erzieherinnen.  An schulfreien Tagen, sowie in den Ferien finden unterschiedliche und abwechlungsreiche Aktionen und Ausflüge statt. Dabei nehmen die Kinder aktiv an der Gestaltung teil. So wird der Besuch in der Einrichtung in der Ferienzeit zu einer Besonderheit. Wir achten bei unserer Arbeit darauf, dass die Kinder Selbständigkeit und Selbstsicherheit entwickeln.

Wir befähigen die Kinder sich mit Gleichaltrigen selbständig auseinanderzusetzen, Regeln auszuhandeln und Lösungen für Konflikte zu finden. Sie sollen Mittel und Wege der konstruktiven Konfliktlösung kennen und ihre eigene Position vertreten lernen.

Die Erzieherinnen sehen sich auch als Schützer, Helfer und Berater der Kinder. Die Informationsweitergabe an Eltern erfolgt mündlich, Elternbriefe und das Hortheft. Wir bieten allen Eltern regelmäßig Elterngespräche an, weiterhin finden Elternabende statt. Es ist uns wichtig, dass die Eltern den Überblick über die schulischen Leistungen ihrer Kinder behalten. Deshalb halten wir die Eltern dazu an, die Haus-aufgaben nochmals zu kontrollieren und mit den Kindern zu lesen bzw. für Arbeiten und Tests zu üben. Im Rahmen unserer Tätigkeit im Hort arbeiten wir auch mit der Grundschule zusammen.

Geöffnete Kindergartengruppe

Zur Zeit haben wir in unserer Einrichtung eine geöffnete Kindergartengruppe mit 25 Plätzen, davon sind fünf bis sechs Plätze für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr. Diese Gruppe ist mit einer zusätzlichen halben Stelle bestetzt. Die Eingewöhnung der Zweijährigen erfolgt in Anlehnung an das Berliner Modell, das heißt zunächst bleiben die Eltern mit im Gruppenraum bzw. im Kindergartengebäude, bevor nach einigen Tagen der Ablösungsprozeß behutsam und individuell gestaltet wird. Wir achten darauf, dass ganztägig den Kindern vertraute Erzieherinnen (Bezugserzieherinnen) in der Gruppe sind. So soll ihnen der Einstieg in den Kindergartenalltag erleichtert werden. In einem Nebenraum haben die Kleinen die Möglichkeit, sich aus dem Großgruppengeschehen zurück zu ziehen. Dort befindet sich altersgerechtes Spielmaterial. Das Mittagessen nehmen die Kleinen nach Bedarf schon um halb zwölf mit einer Erzieherin ein, da danach die Schlafsituation gestaltet wird. Unsere Ziele sind das Zurechtfinden der Kleinen im Kindergartenalltag und in der Gruppe, sowie die Entwicklung von Selbständigkeit und Selbstsicherheit. Die größeren Kinder übernehmen dabei eine Vorbildfunktion. Sie stehen als sogenannte „Paten“ den kleinen in verschiedenen Situationen zur Seite. Für die Arbeit mit den Zweijährigen spielt die intensive Eltern-arbeit eine besondere Rolle. In Aufnahmegesprächen werden Besonderheiten sowie eventuelle Vorerfahrungen besprochen. Da die Eingewöhnungsphase individuell gestaltet ist, ist ein ständiger Austausch mit den Eltern notwendig. Die Eltern werden auch über Fortschritte oder Probleme und das allgemeine Verhalten regelmäßig informiert.

Freispiel

Das Spielen selbst gehört zur kindlichen Entwicklung und ist damit im Kindergarten von großer Bedeutung.

In der Freispielzeit entscheidet das Kind selbst, mit wem, was, womit, wo und wie lange es spielen möchte. Das Kind hat in diesem Zeitraum die Möglichkeit, Erlebnisse auf verschiedene Weise zu verarbeiten, indem es z. B. nach einem Arztbesuch Bilder malt, Rollenspiele durchführt etc. Das Freispiel bietet für uns Erzieher die Chance, die Kinder genau beobachten zu können und so ihre momentane Lebenssituation mit all ihren Interessen, sozialen Beziehungen etc. zu verfolgen bzw. kennen zu lernen. Somit versteht es sich von selbst, dass die Freispielzeit zu jedem Kindergartentag dazu gehört.

Wahrnehmung

Wahrnehmung ist der Ausgangspunkt für die kindliche Erfahrung der Welt und seiner selbst.

Zur Wahrnehmung gehören unter anderem:
die Aufnahme der verschiedenen Reize durch die Sinnesorgane;
die Weiterleitung der verschiedenen Reize zum Gehirn;
die Speicherung des Wahrgenommenen in den entsprechenden sensorischen Zentren;
das Vergleichen der Reize mit dem bisher Wahrgenommenen;
die Verarbeitung der Reize, das richtige Einordnen in die bisherigen Erfahrungen und Handlungen;
die Kontrolle über die erfolgte Rückmeldung der eigenen Reaktion.

Lustlosigkeit, Zurückgezogenheit, Passivität, Kontaktschwierigkeiten, Sprachunlust, Koordinationsschwierigkeiten, überaus starker Bewegungsdrang, Konzentrationsschwächen und noch vieles mehr sind Signale, welche auf eine gestörte Wahrnehmung hindeuten können. In unserer Einrichtung ist es uns ein großes Anliegen, die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder durch unterschiedliche Angebote zu fördern.

Dazu gehören die Förderung der:
Grob- und Feinmotorik
Sinne
Gesprächsbereitschaft
Sprachfähigkeit
Selbstsicherheit
des Selbstwertgefühls

Sprache

Die Sprache begegnet uns überall. Sie ist das Mittel zur Verständigung. Das Kind benutzt die Sprache im ersten Lebensjahr. Zuerst spricht es einzelne Wörter nach. Später werden mehrere zusammenhängende Wörter daraus, bis schließlich ganze Sätze entstehen.

Hier im Kindergarten begegnen die Kinder der Sprache im täglichen Miteinander. Die Sprachförderung erfolgt auch bei der Betrachtung von Bilderbüchern, bei Fingerspielen, bei Gesprächskreisen, beim Singen, bei Kreisspielen, etc.

In unserer Einrichtung achten wir darauf, dass jedes Kind die Möglichkeit bekommt, sein Mitteilungsbedürfnis auch auszuleben, dass die Kinder sich gegenseitig aussprechen lassen und möglichst in ganzen Sätzen kommunizieren. Die Sprache ist ein wichtiges Instrument, um vielseitige Fähigkeiten der Kinder auszubauen, z. B. die Konfliktfähigkeit, die sozialen Kontakte, etc.

Zottel

Sprachentwicklung ist ein Prozess der viele Faktoren beinhaltet. Um sprechen zu lernen muss ein Kind möglichst viele sinnliche Erfahrungen machen. Der entscheidende Abschnitt für den Spracherwerb liegt zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr.

In unserer Einrichtung findet gezielte Sprachförderung mit den vier bis fünfjährigen statt. Zum Einsatz kommt hierbei das Förderbilderbuch „Zottel“. (Als Vermittler zwischen uns Erzieher und den Kindern dient unser kleiner Bär Zottel.) In diesem Bilderbuch werden viele unterschiedliche Themenbereiche der Kinder angesprochen, die zu einer fortlaufenden Geschichte miteinander verknüpft sind. Die erfolgreiche Arbeit mit dem Bilderbuch hängt davon ab, in wieweit sich die Kinder mit dem Bären identifizieren können. Am Anfang steht der Körper. Die Kinder vergleichen die Bärenfigur mit dem eigenen Körper und setzen die Pappeteile des Bären zusammen.

Angesprochen wird:

die Körperwahrnehmung
Formkonstanz durch das Legen der Körperteile
fehlende Teile erkennen
Sozialerziehung: “so bin ich“
Annehmen des eigenen Körpers
erste Identifikation mit Zottel

So kann das Kind seine Umwelt handelnd erleben. Das Buch wird schrittweise dazu eingesetzt die Sinnesfähigkeit der Kinder anzuregen. Durch viele Gesprächskreise wird die Sprechfreude der Kinder geweckt, der sprachliche Aus-druck gefördert und der Wortschatz erweitert. Die „Zottelgruppe“ ist eine Kleingruppe, so dass mehr Zeit für den einzelnen bleibt. Dadurch werden Beziehungen hergestellt, was eine wichtige Voraussetzung in der Sprachförderung ist. Die Sprachförderung in unserer Einrichtung ist kindorientiert und dialogorientiert. Da wir nach jeder Stunde reflektieren und die kommende Stunde planen können wir auf die Entwicklung und Situation der einzelnen Kinder und der Gruppe eingehen.

Bewegung

Bewegung fördert eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung. Die Förderung der motorischen Fähigkeiten bedeutet auch Förderung der Lernbereitschaft in anderen Gebieten. Ausreichende Bewegung trägt zu einer harmonischen Gesamtentwicklung des Kindes bei. Durch Bewegung erobert das Kind seine Umwelt, gewinnt vielfältige Erfahrungen, lernt Ausdrucksformen kennen und nimmt sich selbst und seine Umwelt besser wahr. In unserer Einrichtung unterstützen wir dies durch gezielte Bewegungsangebote, wie Turnen (unsere Einrichtung verfügt über einen gut ausgestatteten Turnraum), Spaziergänge, Bewegungsspiele etc.

Im Kindergartenalltag lassen wir dem natürlichen Bewegungsdrang des Kindes möglichst ausreichend Raum, indem wir unser Außengelände auch bei weniger schönem Wetter nutzen.

Künstlerische Ausdrucksformen

Das künstlerische Gestalten nimmt eine zentrale Stellung in den Bildungs- und Entwicklungsprozessen der Kinder ein. Beim Erkennen und Verstehen der Umwelt beschreiten Kinder eigene Wege und verwenden dabei die unterschiedlichsten Mittel. Indem Kinder malen, basteln, Rollenspiele und Musik machen und auch Experimentieren, setzen sie sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander. Dabei verarbeiten sie ihre Erlebnisse und gestalten ihre Eindrücke. Intensive Wahrnehmung, sinnliche Erkundung und eigenes kreatives Handeln der Kinder sind untrennbar in unserem Kindergarten miteinander verbunden. Durch Bereit-stellung verschiedener Materialien (Stifte, Papier, Kleber oder auch Kleiderkiste, Musikinstrumente usw.) in den einzelnen Spielbereichen haben die Kinder die Möglichkeit ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen.

Die Arbeiten der Kinder werden nicht bewertet, sondern als individueller Eindruck gesehen. Durch den ständigen Umgang mit den verschiedensten Materialien wird die Entwicklung feinmotorischer Fähigkeiten gefördert.
Auch im täglichen Rollenspiel zeigt sich ein elementares Bedürfnis, Erlebtes im Spiel auszudrücken. Rollenspiele findensehr häufig statt, ob in der Puppenecke, der Bauecke oder bei den Waldtagen, immer bietet sich die Möglichkeit zum Darstellen unterschiedlichster Eindrücke und Situationen.

Religiöse Bildung

Wir als protestantische Einrichtung begegnen unserer Welt und Umwelt als Schöpfung Gottes, und es ist unsere Aufgabe diesen Glauben vorzuleben. Die Kinder unserer Einrichtung kommen mit dem gelebten Glauben in direkte Berührung durch das vertraut werden mit täglichen Gebeten, z.B. vor dem Essen, und dem Begegnen des christlichen Jahreskreises. Mit dem Feiern der christlichen Feste und dem Mitwirken an Familiengottesdiensten verfolgen wir das Ziel, dass die Kinder sich selbst und andere Kinder als Geschöpfe Gottes anzusehen und trotz aller Unterschiede die Zusammengehörigkeit zu entdecken. Zudem hören die Kinder hier von grundlegenden biblischen Geschichten, wie denen von Schuld und Vergebung, Geschichte der Schöpfung, und der Liebe Jesu zu den Kindern und Benachteiligten.

Religiöse Bildung heißt für uns aber auch unterschiedliche Formen von Glauben und Religion wahrzunehmen. Die Feste und Rituale aus fremden Kulturkreisen kennen zu lernen, und Zugänge zur Wirklichkeit zu finden durch Begegnungen, Staunen, Stille und verschiedene Formen elementarer Meditation (z.B. Naturerfahrungen oder Horchen auf innere Bilder und Phantasien im Anschluss an Geschichten).

Gestaltung von Beziehungen

Es ist uns wichtig, dass die Kinder in unserer Kindertagesstätte eigenständig und selbstverantwortlich handeln.

Sie erlernen somit notwendige Handlungskompetenzen im Umgang mit anderen Menschen. Zu den Grundlagen für ein menschenwürdiges Miteinander gehört auch die Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen.

Die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Achtung anderer spielt dabei eine große Rolle. Für die Arbeit mit den Kindern bedeutet dies z.B. das Aufstellen von Regeln und diese immer wieder zu hinterfragen, Grenzen zu akzeptieren, die Fähigkeit Konflikte selbstständig zu lösen, sich über Gefühle und Bedürfnisse klar zu werden und diese zu äußern, den anderen zu respektieren. Dies geschieht mit Hilfe von unterschiedlichen Spielen, Gesprächen und dem Einüben von Umgangsformen.

Interkulturelles und interreligiöses Lernen

In unserer Einrichtung treffen sich Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und sozialer Herkunft. Dadurch haben die Kinder hier die Möglichkeit diese Unterschiede wahrzunehmen und einen offenen, neugierigen Umgang damit zu erlernen. Sie entwickeln ein Interesse an anderen Kulturen, Sprachen und Religionen und werden sich dabei ihrer eigenen Herkunft bewusst. So können sie das Zusammenleben als selbstverständlich erleben und unterschiedliche Kulturen wertschätzen.

Mathematik, Naturwissenschaften und Technik

Kinder stoßen in ihrem Alltag ständig auf Zahlen, Mengen und geometrische Figuren. Das natürliche Interesse der Kinder kann durch den spielerischen Umgang mit mathematischen Inhalten gefördert werden. Der Umgang mit Zahlen war und ist für die Menschen zur Verständigung unerlässlich. Mathematik, Naturwis-senschaft und Technik gehören zum menschlichen Zusammenleben.

In täglichen, praktischen Situationen erfahren die Kinder die Idee vom Hinzufügen und Wegnehmen. Im Leben addieren wir ständig, wenn wir z.B. zwei Gruppen von Gegenständen zusammenbringen. Wir zählen, um die Gesamtzahl herauszubekommen, z. B. wer hat mehr - wer hat weniger Legosteine.

Spiele, bei denen man Sachen gewinnen oder verlieren kann, bieten Kindern innerhalb eines kurzen Zeitraums reichlich Gelegenheit zu addieren und wegzunehmen. Wenn solche Spiele in einer Großgruppe passieren, haben die Kinder die Möglichkeit zu beobachten, wie Erwachsene und ältere Kinder Additionen und Subtraktionen durchführen.

Des Weiteren geben wir Kindern die Möglichkeit aus den Bereichen Natur, Physik und Technik Experimente durchzuführen. Dies geschieht mit dem Ziel gemeinsam Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen, um ein Bewusstsein für naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge zu fördern.

Naturerfahrung und Ökologie

Wir wünschen uns, dass die Kinder eine positive Beziehung zur Natur aufbauen, um später verantwortungsvoll mit ihr umgehen zu können. Denn die Natur braucht uns nicht, aber wir sie. In den vielfältigen Erfahrungen mit Pflanzen und Tieren wird das Bewahren und Erhalten des natürlichen Gleichgewichtes der Natur konkret erlebt und erfahren. Der sorgsame Umgang mit der, endlichen Ressourcen ist uns wichtig.

Unsere Kinder erhalten vielfältige Gelegenheiten:
bei echten und intensiven Naturbegegnungen die biologische Vielfalt, die Annehmlichkeiten und die Schönheit der Natur zu erleben;
natürliche Lebenszyklen von Tod und Vergehen, Keimen und Wachsen zu erfahren;

Dies geschieht bei Projekten und Experimenten im Kindergarten, wie auch bei Spaziergängen und Ausflügen, bei denen wir auf Entdeckungstour gehen.

Körper/Sexualität

Nicht nur für uns Erwachsene, sondern auch für die Kinder selbst ist es interessant die Entwicklung des Körpers zu beobachten. Das natürliche Interesse der Kinder am eigenen Körper erstreckt sich von der gesunden Entwicklung, über Krankheiten, bis hin zur kindlichen Sexualität. Dabei ist es wichtig, die Kinder für ihren Körper, ihre Gesundheit zu sensibilisieren. Im natürlichen, liebevollen Umgang mit dem eigenen Körper entwickeln die Kinder ein bejahendes Körpergefühl.

Im Kindergarten lernen die Kinder gesundheitserhaltende Maßnahmen kennen, wie z. B. die Ernährung, die Bewegung, die Entspannung etc.

Des Weiteren haben Kinder ein Recht auf Geborgenheit, Nähe, Sehnsucht, nach Verstehen und Verstandenwerden. Die Sexualität beinhaltet diese Bedürfnisse, und somit gehört diese zu jedem Menschen in jeder Lebensphase dazu. Jüngere Kinder zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr fangen an die Unterschiede der Geschlechter festzustellen. In dieser Lebensphase wird nicht nur der Unterschied zwischen Mann und Frau wahrgenommen, sondern auch die eigene Person nicht mehr beim Vornamen genannt, sondern als “Ich” bezeichnet. Zu Beginn der Kindergartenzeit werden dann die Doktorspiele interessant, und so wird der eigene und der Körper anderer in Ruhe untersucht. Auch dabei ist es wichtig den Kindern zu vermitteln, dass sie jederzeit über ihren Körper entscheiden können, sie das Recht haben “Nein” zu sagen, und dass niemand das Recht hat ihrem Körper Schaden zu zufügen. In unserer Einrichtung achten wir darauf, dass die Kinder auch Rückzugsmöglichkeiten haben, indem sie in den gruppenexternen Bereichen spielen können. So stehen die Kinder nicht immer unter der direkten Aufsicht des Erziehers. Wenn die Kinder einen natürlichen Umgang mit dem eigenen Körper vorgelebt bekommen, ungezwungen ihre kindliche Sexualität ausleben dürfen und mit Fragen nicht alleine bleiben, sind große Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung diesbezüglich gegeben.

Gesundheit und Ernährung

Gesunde Kinder erleben ihre Gesundheit unbeschwert als Gegebenheit. Leider sind aber gesundheitliche Einschränkungen und Allergien keine Besonderheit mehr. In unserer Einrichtung erhalten die Kinder die Gelegenheit gesunde und ausgewogene Ernährung kennen zu lernen. Auch die verschiedenen Unverträglichkeiten oder Allergien werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Dies ist ohne große Umstände umsetzbar, da wir alles selbst zubereiten. Bei dieser Form der Zubereitung ist es auch möglich auf besondere Vorlieben und Wünsche der Kinder einzugehen. Um die Kinder auch aktiv in die Speiseplangestaltung mit einbeziehen zu können hat jedes Geburtstagskind die Möglichkeit sich ein Mittagessen zu wünschen.

Unsere Speiseplanung orientiert sich an der ausgewogenen Zusammensetzung. Hauptkomponenten sind daher Kartoffeln, Nudeln und Reis. Bei der Auswahl von Gemüse und Salat berücksichtigen wir regionale und saisonale Angebote. Natürlich gibt es auch Fleisch. Dies beziehen wir von einem ortsansässigen Metzger. In unserem Speiseplan kommt dies ein bis zweimal die Woche vor. Für die wichtige Versorgung von Jod gibt es einmal pro Woche ein Gericht mit Fisch. Zur Ergänzung der Hauptspeise wird täglich ein Nachtisch gereicht. Dieser besteht entweder aus Obst oder einem Milchprodukt. Ein Nachtisch rundet das Mittagessen ab. Danach geht es zum Zähneputzen, was den Kindern auch die Notwendigkeit der Mundhygiene und Zahnpflege näher bringt. Zum Mittagessen gibt es auch immer ein Getränk, entweder Wasser oder Tee.

Um den Kindern noch weiter die Wichtigkeit von gesunder Ernährung zu erklären, gibt es an verschiedenen Nachmittagen Kochprojekte. Dabei lernen sie den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. Es wird Gemüse geputzt und geschält, und verschiedene Zubereitungen praktisch ausgeführt. Es wird auch zusammen gebacken. Zur Weihnachtszeit die geliebten Plätzchen, zu Ostern die Hasen und zwischendurch mal einen Kuchen. Für die Kinder ist das eine wichtige Erfahrung, um zu lernen, dass auch fremde Lebensmittel schmackhaft zubereitet werden können. Und jedes Kind hat Spaß am Kochen und Backen.

Damit die Kinder auch mal sehen, wann in unserer Region welches Obst oder Gemüse geerntet werden kann, fahren wir auch mal mit ihnen z. B. in ein Erdbeerfeld. Dabei kann man ihnen wunderbar erklären, dass es für alles eine bestimmte Zeit gibt. Durch solche Aktionen bekommen unsere Kinder eine ganz neue Einstellung zur Ernährung.

Die Kinder erhalten in unserer Einrichtung die Gelegenheit auch andere Gesundheit erhaltende Maßnahmen kennen zu lernen. Dazu gehören selbstverständlich auch unsere vielseitigen Angebote zur Bewegungserziehung. Des Weiteren sind unsere Kinder täglich auf unserem, für Kinder ansprechenden Außengelände, beschäftigt. Jahresbezogene Spaziergänge gehören in unserer Einrichtung zu unserem Alltagsgeschehen.

Medien

Ziel unseres Kindergartens ist es, den Kindern die Wahrnehmung der Welt mit allen Sinnen zu ermöglichen. Diese wird durch Sinneserfahrungen wie z.B. Augen, Ohren, Geruch, Tasten und Geschmack, erfolgen. Da die Medien Erfahrungsräume der Kinder darstellen und zu einer modernen Lebenserfahrung gehören, haben wir uns zur Aufgabe gemacht, die Kinder auf einen souveränen Umgang mit den Medien vorzubereiten. Dazu stehen uns themenbezogene CDs, Dias, Computer zur Verfügung.

Waldtage

Die Waldtage bieten den Kindern in hohem Maße ein entdeckendes Lernen. Sie haben die Gelegenheit, frei nach ihren Vorstellungen zu konstruieren, zu entdecken, zu forschen, zu entwickeln. Sie können im Mai vier Wochen lang an einem Projekt im Wald arbeiten oder sich immer neuen Aufgaben zuwenden.

"Menschen, die als Kinder die Natur staunend wahrgenommen haben, werden im späteren Leben lebendig denken und forschen"!
Hans Friedrich Jaenicke

Wir möchten unsere Kinder auch erfahren lassen, dass verantwortliches Handeln in Natur und Umwelt als Bestandteil menschlicher Existenz notwendig ist. Wir möchten einer evtl. Kindergartenmüdigkeit entgegensteuern, die sich nach drei Jahren schon einmal einstellen darf. Außerdem bieten die Waldtage noch mehr Lerneffekte in verschiedenen Bereichen:

Verhalten im Straßenverkehr: wir laufen eine große Strecke durch das Dorf bis wir unser Waldstück erreichen
Packen des Rucksacks, Überblick über seine Dinge (Vorbereitung auf die Schule)
Verantwortlichkeit für andere Kinder und fremden Besitz übernehmen, (z.B. den Hänger führen)
soziale Fähigkeiten sind gefragt (z.B. Frühstück teilen, bei einer Verletzung ein Pflaster leihen, usw.)
sich in einer Gruppe in ungewohnter Umgebung anpassen zu können und seinen Platz darin zu finden, evtl. neue Freundschaften zu schließen
die Selbstsicherheit stärken
Lernen aus praktischen Erfahrungen in der Natur
Selbständigkeit ist gefragt (z.B. beim An- und Ausziehen)
Zuverlässigkeit wird geübt (z.B. beim Entfernen vom Lagerplatz in Sicht- und Hörweite voneinander)
Neugier wird geweckt und ist somit die Vorstufe zum Forschen und Lernen
Sachwissen wird unbewusst mit Spiel und Spaß vermittelt
sicherlich gibt es noch einiges mehr, was uns jetzt nicht einfällt….

und letztendlich wollen wir durch viel Bewegung unseren ganzen Körper fordern und fördern, so wünschen wir uns, dass allen Beteiligten Spaß und Freude an diesem Projekt immer treue Begleiter sind.

Naturerlebnistage

Auch mit den vier bis fünf jährigen unternehmen wir Naturtage. Um diese von den Waldtagen abzugrenzen nennen wir sie „Natur-Erlebnis Tage“. Diese Tage werden je nach Wetter und Personalsituation ausgewählt.

Bei diesem Angebot wird besonders die Sinneswahrnehmung gefördert, vor allem der Gleichgewichtssinn (laufen auf unebenem Boden und Klettern), aber auch der Tastsinn (anfassen von verschiedenen Materialien) oder der Hörsinn (wir achten besonders auf die verschiedenen Geräusche). In der Natur erfahren die Kinder Ruhe vom hektischen Alltag. Sie spielen ohne vorgefertigte Materialien was natürlich die Kreativität fördert. In einer veränderten Umgebung zeigen die Kinder auch teilweise veränderte Verhaltensweisen. Somit sehen wir Erzieherinnen das Kind aus einem anderen Blickwinkel und können es somit noch besser kennen und verstehen lernen.

Dieses Angebot findet gruppenübergreifend statt. Die Kinder haben die Möglichkeit sich von ihrer Stammgruppe zu lösen, um sich anderen zu öffnen.

Das wichtigste ist uns, dass die Kinder ein positives Verhältnis zur Natur bekommen. Als Erwachsene sollen sie sie schützen und erhalten für ihre eigenen Kinder. Dies wird nicht funktionieren wenn sie keine pos. Erfahrungen damit gemacht haben.

Förderung der Schulanfänger

Der Schulanfang stellt im Erleben des Kindes in vielerlei Hinsicht einen entscheidenden Einschnitt dar. Deshalb ist es unsere Aufgabe den Kindern den Übergang Kindergarten - Grundschule so einfach wie möglich zu gestalten.

In regelmäßigen Abständen werden Kinder ab dem 5. Lebensjahr, in Kleingruppen vereint und ihnen schulische Aufgaben übertragen. Die Inhalte der Aufgaben fördern die soziale und emotionale Kompetenz des Kindes und unterstützen seine Kreativität, Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit.

Kinder entwickeln im Schulalter ein zunehmendes Bedürfnis nach Selbständigkeit und Eigenver-antwortung. Gegen Ende ihrer Kindergartenzeit verstärkt sich der Kontakt zur Schule immer mehr. Gegenseitige Besuche stehen an, und die Kinder erhalten erste Kontakte zu ihren zukünftigen Lehrern.

Wir stimmen den Übergang zur Schule gemeinsam mit unserer Grundschule ab.

Beobachten und Dokumentieren

Die Beobachtung ist ein wichtiger Bestandteil der Aufgabe des Erziehers. Über sie gewinnt der Erzieher Einblick in Spielverhalten, in Spielbedürfnisse und in die momentane Lebenssituation des Kindes. Anhand von Beobachtungen kann man den Entwicklungsstand des Kindes erfahren. Der Erzieher erkennt Stärken, Schwächen und Defizite und kann diese durch seine pädagogische Arbeit ausgleichen und fördern.

In unserer Einrichtung werden Beobachtungen in bestimmten Abständen dokumentiert. Wir können durch diese Dokumentationen Entwicklungsverläufe festhalten. Sie dienen auch als Grundlage für regelmäßig stattfindende Elterngespräche. Den Eltern wird dadurch der Entwicklungsstand aus einer anderen Perspektive vermittelt.